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Das organisatorische Geschick im Blut
03.05.2014
Hauptverein

Franco Giori hat den Faustballsport in der Region geprägt, Ende Monat erhält er den kantonalen Sportverdienstpreis.

Er kann sich an das WM-Endspiel von 1999 im Oltner Kleinholzstadion zwischen Deutschland und Brasilien erinnern, wie wenn es erst gestern gewesen wäre. Vizepräsident Franco Giori und das Organisationskomitee haben in der Oltner Sportstätte einen richtigen Center Court errichten lassen: ein Faustball-Feld und direkt darum herum eine Tribüne, die die den Veranstalter 65 000 Franken kostete. «Es war das erste Mal, dass bei einem internationalen Faustball-Grossanlass etwas Derartiges aufgebaut wurde. Wir haben damals wirklich Mut bewiesen, als wir dies beschlossen», so Giori. Die Courage des Komitees hat sich gelohnt. «Beim Final waren gegen 9000 Zuschauer vor Ort. Das Spiel ging über die längstmögliche Dauer, es hätte spannender nicht sein können.» Die Stimmung sei fantastisch gewesen.

Für Franco Giori ist das Endspiel an der WM in der Dreitannenstadt nur ein Höhepunkt von vielen, die er in seiner langen Karriere als Funktionär erlebt hat. Zig Grossveranstaltungen, aber auch kleinere Sportevents gingen in der Region Olten unter der Federführung Gioris über die Bühne. Dafür erhält der 57-jährige Oltner am 26. Mai in der Niedergösger Mehrzweckhalle Inseli den kantonalen Sportverdienstpreis.

Ein Jungspund mit Talent

Sich für den Sport unermüdlich und ehrenamtlich zu engagieren, ist Franco Gioris Berufung. Er nickt bestätigend. Früh hat er seine Karriere als Sportfunktionär begonnen: «Als ich 16 Jahre alt war, gründeten wir innerhalb des SV Olten eine Handball-Riege. Als Vertreter der Handballer gehörte ich von Beginn weg dem Vorstand an», so Franco Giori. Die ersten Jahre als Funktionär bezeichnet der heutige Fachmann als Lehrjahre. Bald einmal zeigte sich: Der Jungspund verfügt über viel organisatorisches Geschick. Schnell kamen neue Aufgaben und Ämter dazu – oder anders gesagt: Giori ist als Sportfunktionär durchgestartet.

Mittlerweile steht Franco Giori nicht nur seit über drei Jahrzehnten an der Spitze des SV Olten, er präsidiert auch Swiss Faustball und ist bei der International Fistball Association als Vizepräsident die zweitwichtigste Person. Eine Menge ehrenamtliche Arbeit, die für den Oltner in seiner Freizeit anfällt. «Darüber darf ich gar nicht nachdenken», sagt der bescheidene Schaffer. Es übersteige wohl ein 20-Prozent-Freizeit-Pensum, gibt Giori schliesslich doch eine vage Schätzung ab. «Ich habe neben meiner Familie und der Arbeit in den Verbänden sowie im SV Olten eigentlich keine anderen nennenswerten Hobbys», sagt der 57-Jährige. Seine ganze Energie steckt er in den Faustballsport.

Die Rückendeckung seiner Frau

Meist hat Franco Giori ein glückliches Händchen bewiesen, wenn es darum ging, Helfer zu finden. «Es liegt mir, Leute für eine ehrenamtliche Arbeit zu begeistern», sagt er über sich selber. Manchmal sei seine Rolle als Verantwortungsträger aber auch unbequem. «Ich muss eine gewisse Hartnäckigkeit an den Tag legen. Es gibt sicherlich Personen, die sich wohl auch mal darüber nerven, wenn ich immer wieder nachhake.» Im Allgemeinen kann der verlässliche und genaue Funktionär aber auf eine grosse Akzeptanz zählen. «Das ist mir wichtig.» Nicht weniger wichtig ist ihm die Unterstützung seiner Frau. «Meine Frau hatte immer Verständnis für mein Engagement. Ohne ihre Rückendeckung und Unterstützung hätte ich nie so viel Zeit in den Sport investieren können.»

Aktuell beansprucht die Faustball-Europameisterschaft, die vom 29. bis 31. August im Stadion Kleinholz in Olten stattfinden wird, die zeitlichen Ressourcen von OK-Vizepräsident Giori. «Wir sind mit den Vorbereitungsarbeiten im Plan», sagt der routinierte Organisator, der selber einmal wöchentlich faustballerisch aktiv ist – sofern es der Terminkalender zulässt. «Einzig bei der Sponsorensuche harzt es etwas.» Arbeiten unterschiedlicher Art fallen in Bezug auf die euro 2014 an. So ist Giori momentan damit beschäftigt, für die serbische Nationalmannschaft eine Unterkunft zu finden. «Hotelübernachtungen sind zu teuer für die serbischen Spieler. Deshalb suche ich jetzt für sie eine günstige Übernachtungsmöglichkeit in der Stadt Olten oder Umgebung», so Giori. Er fände es schade, wenn die Serben aus finanziellen Gründen nicht nach Olten reisen könnten. Das zeigt eindrücklich: Für Franco Giori stehen die Sportler an erster Stelle.

Bericht aus dem OT vom 03.05.2014